Gerade erklimmt der DAX neue Höhen und Aktiendepots wachsen immens im Wert. So mancher Lottospieler blickt da schon ein wenig neidisch auf die Anleger an der Börse. Doch wie ist das wirklich mit der schnellen Million an der Börse? Lotto spielen bringt mehr als Aktienhandel (sagen viele!): Kann das denn wirklich stimmen?
Mit Lottospiel oder Aktienhandel an das große Geld kommen
Beim Lottospiel hoffen viele auf das große Glück. Aber die Chance, richtig viel Geld zu gewinnen, ist extrem gering. Trotzdem entscheiden sich die meisten Verbraucher fürs Lottospiel anstelle des Aktienhandels.
Möglicherweise liegt das am geringen Einsatz, doch dieser ist laut Wahrscheinlichkeitsrechnung schnell verloren. Im Gegensatz dazu bekommt man beim Aktienhandel eventuell noch einen Teil seines Einsatzes wieder heraus.
Wenn es um Glücksspiele wie Lotto geht, hört man oft von der Suchtgefahr. Diese Warnung hält jedoch die überzeugten Lottospieler nicht ab. Inzwischen gibt es auch im Aktienhandel ähnliche Warnzeichen, denn die Aussicht auf Erfolg kann ebenfalls süchtig machen.
Lotto und Aktien, beides hat offensichtlich seine Risiken, weckt jedoch zugleich Hoffnungen. Im Folgenden sollen die wichtigen Aspekte genauer erläutert werden.
Anlageformen mit hoher Rendite: sind es wirkliche Konkurrenz für Lotto?
Diese Geldanlagen mit potenziell hoher Rendite werden oft gewählt, um ein Vermögen aufzubauen.
- Robo Advisors
- Crowdlending (P2P Lending)
- Crowdinvesting in Startups
- Crowdinvesting in Immobilienprojekte
- Crowdinvesting in erneuerbare Energien
- Hochzinsanleihen
- Kryptowährungen
- Social Trading
Heute las man schlechte News von den Kryptowährungen: „der Fondsveteran Mark Mobius erwartet weitere Bitcoin-Rücksetzer in Richtung 10.000 Dollar“. Vor wenigen Jahren noch gehyped und mittlerweile schon (fast) wertlos dümpeln Kryptowährungen auf niedrigem Niveau: Bitcoin liegt aktuell bei nur noch um die 10.000 Dollar. Da fragt man sich wirklich, ob die Börse mit Lotto mithalten kann.
Die Risiken beim Glücksspiel wie Lotto
Ein reines Glücksspiel wie Lotto gilt als sehr attraktiv. Dahinter steckt die Frage: Was wäre, wenn ich tatsächlich gewinne? Mit logischem Denken kommt man der Begeisterung fürs Lottospiel nicht auf den Grund. Hier lockt eher die Verfügbarkeit.
Man kann an jeder Annahmestelle einfach einen Schein abgeben und sein Glück versuchen. Bei Lottoland sind alle Details nachzulesen, doch viele forschen nicht lange nach, sondern tippen einfach online für das deutsche Lotto 6 aus 49 für wenig Geld, mit der Hoffnung auf den Riesengewinn. Das Risiko ist nur so hoch wie der Einsatz, man hat also die genaue Kontrolle.
Für den Aktienhandel muss man deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, zudem ist das Risiko nicht so einfach zu kalkulieren. Vielen Menschen können die Kursbewegungen an der Börse nicht nachvollziehen. Das macht es so schwer, die Gewinnchancen abzuschätzen.
Wie viel Potenzial haben Aktien tatsächlich? Die Trading-Experten wissen, dass es gewisse Regeln gibt, doch für den Laien scheint der Aktienhandel ebenfalls ein Glücksspiel zu sein.
Lottospiel versus Aktienhandel
Soll man es einmal auf dem Aktienmarkt versuchen oder doch lieber die einfache Chance nutzen und am nächsten Samstag wieder Lotto spielen? Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Aspekte bei der Entscheidung zusammen.
Lotto | Aktienhandel |
nur kleiner Einsatz und entsprechend geringes Risiko | höhere Beträge werden eingesetzt, was zu hohen Verlusten führen kann |
hoher Jackpot | schwer einzuschätzender Gewinn |
viele Annahmestellen erleichtern die Teilnahme | fürs Online-Trading braucht man ein gewisses Know-how |
bei Misserfolg ist der Einsatz weg | bei Verlustgeschäften kann man sein Geld zumindest teilweise wieder herausziehen oder abwarten, bis die Aktien wieder steigen. |
Das Potenzial beim Aktienhandel ist im Prinzip größer, allerdings braucht man mehr Vorbereitung und vor allem Hintergrundwissen, um wirklich Erfolg zu haben. Doch manchmal hilft auch hier das Glück.
Von Glücksforschung und Verhaltensökonomie
„Geld allein macht nicht glücklich“, diesem Spruch stimmen nicht alle Menschen zu. Geld bedeutet Unabhängigkeit, die es leichter macht, das individuelle Glück zu realisieren. Die Hoffnung auf mehr Geld bringt uns dazu, riskante Anlagegeschäfte zu machen oder unnötig viel Geld beim Glücksspiel zu investieren.
Die Verhaltensforscher haben sich intensiv mit der Thematik befasst, um herauszufinden, warum die Menschen oft wider die Vernunft handeln. Diese Forschungsdisziplin nennt sich Behavioral Finance. Im Fokus steht das irrationale Handeln, das sich auf den ersten Blick nicht logisch erklären lässt.
In der Behavioral Finance Group wurden viele Fakten gesammelt, um die Frage zu klären, warum die Menschen lieber Lotto spielen als Aktienhandel betreiben. Mit einem theoretischen und mathematischen Ansatz ist es jedoch schwierig, die Realität zu begründen.
Lassen sich Chancen berechnen?
Beim Aktienhandel fällt auf, dass vor allem die noch unerfahrenen Laien mit einem eigenen Depot oft zu unlogischen Entscheidungen tendieren. Im Folgenden soll das an einem Beispiel demonstriert werden.
- Aktie 1 hat eine gleiche Volatilität für Gewinne und Verluste: Zu 50 % Wahrscheinlichkeit liegt der Gewinn bei 180 Euro, zu 50 % Wahrscheinlichkeit bringt sie einen Verlust von 90 Euro. Bei dieser Aktie ist der mögliche Verlust also geringer als der mögliche Gewinn.
- Aktie 2 bietet mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 % einen Gewinn von 250 Euro, während die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts von 80 Euro bei 60 % liegt.
Der Verlust von Aktie 2 wäre also geringer, dafür lockt das hohe Gewinnpotenzial. Das bringt viele Aktionäre dazu, anstelle der rechnerisch besseren Aktie 1 die Aktie 2 zu wählen. Offensichtlich hilft die Wahrscheinlichkeitsrechnung nur den bedachten Anlegern, die ihre Entscheidungen zur reinen Kopfsache machen.
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Ein weiterer Blick zum Vergleich von Lottospiel und Aktienhandel
Wer das Potenzial von Aktien erkannt hat, der lernt die Kursschwankungen zu deuten. Auch wenn man die zukünftigen Bewegungen auf dem Börsenmarkt nur in den wenigsten Fällen vorhersehen kann, gelingt es cleveren Anlegern, immer wieder Profit zu machen. Beim Lotto hilft einem die Rechnerei wenig, auch wenn einige Menschen meinen, es gäbe ein System.
Das Investment auf dem Aktienmarkt ist allerdings ein recht hohes Risiko. Während man beim Lotto vielleicht 10 oder 20 Euro pro Woche ausgibt, können die Verluste beim Aktienhandel deutlich höher sein und bei mehreren tausend Euro liegen.
Je nachdem, in welche Aktie man investiert hat, lohnt es sich eventuell, einfach mit dem Verkauf zu warten, bis der Aktienwert wieder gestiegen ist. Oder man verkauft schon beim ersten Anzeichen eines Kursabfalls, um die Verluste zu minimieren.
Der Aktienhandel wird im Vergleich zum Lottospiel als lukrativer bewertet, doch das Verlustrisiko ist auch größer. Zudem kostet das Handeln mit Wertpapieren deutlich mehr Aufwand, bietet aber auch einen Einblick in die spannende Welt der Wirtschaft. Man kann seine Chancen durch geschicktes Handeln selbst beeinflussen, was beim Lotto nicht möglich ist.
Wo kann man überhaupt mit Aktien handeln?
Wer schon jahrelang Lotto spielt und bestenfalls mal einen Dreier hatte, der sieht sich irgendwann nach anderen Möglichkeiten um. Der Aktienhandel wird durch die Digitalisierung immer einfacher und scheint sich zu lohnen.
Im Internet trifft man auf diverse Broker-Angebote, die einem den Zugang zum Aktiengeschäft erleichtern. Für einen Gewinn stehen die Chancen auf jeden Fall besser als beim Lotto.
Die Banken und auch die Online-Broker bieten teilweise recht gute Konditionen.
Ob ein Depot mit Grundgebühr günstiger ist oder kostenloses Depot mit Berechnung der einzelnen Trading-Aktivitäten, müssen die Anleger selbst prüfen. Das Internet macht es möglich, mit internationalen Währungsfonds und anderen Werten zu handeln und so ihren Einsatz zu vermehren.
Aktienhandel ist kein Glücksspiel
Teilweise wird Spekulation als Glücksspiel bezeichnet, doch es steckt mehr darin, als sich einfach nur eine bestimmte Aktie auszusuchen und auf ihr Steigen zu hoffen. Anders als im Kasino oder beim Lotto geht es nicht um ein gutes Gefühl bei einer bestimmten Zahl.
Die Börsenexperten haben ihr Fach gründlich studiert und wissen, wie sich Zinsänderungen und andere wirtschaftliche Ereignisse auf die Aktienkurse auswirken. Allerdings gibt es für die Zukunft niemals eine sichere Prognose, sonst würden die cleveren Anleger nur noch Gewinne machen.
Das schnelle Glück kann man mit Aktien nicht machen. Im Gegenteil, oft ist viel Geduld nötig, bis sich der Aktienkurs nach oben entwickelt. Es geht darum, den optimalen Zeitpunkt beim Kauf sowie beim Verkauf zu finden. Dafür muss man ständig die Wirtschaftsnachrichten verfolgen.
Natürlich darf man auch nicht vergessen, dass man mit echtem Geld handelt. Sonst ist die Grenze zur Spielsucht bald überschritten. Ähnlich wie beim pathologischen Spieler verliert auch der spielsüchtige Aktionär den Bezug zur Realität. Er strebt danach, sein eingesetztes Geld immer weiter zu vermehren.
Der Jackpot oder das große Glück an der Börse
Um den Lotto-Jackpot zu knacken, braucht man vor allem Glück. Die Wahrscheinlichkeit, zu gewinnen, ist mit 1 zu rund 140 Millionen so gering, dass es viele Menschen gar nicht erst versuchen. Doch ein bisschen Einsatz ist schon nötig, wenn man sich diese minimale Chance nicht entgehen lassen will. Das ist aber auch die einzige Möglichkeit, sein Lotto-Glück zu beeinflussen.
Mit Aktien Profit zu machen, ist im Vergleich dazu deutlich wahrscheinlicher. Allerdings sind die Gewinne längst nicht so hoch wie beim Lotto. Der Wertverlust ist an der Börse prozentual gesehen ebenfalls geringer als beim Lottospiel, allerdings wird hier mit höheren Beträgen „gespielt“, sodass man sich der Risiken stets bewusst sein sollte.
Tatsächlich ist der Aktienhandel sicherer als das Lottospiel, vor allem, wenn man sich für die starken, soliden Kurswerte entscheidet. Zudem muss man Ruhe bewahren, wenn der Kurs zwischendurch etwas sinkt. Den richtigen Zeitpunkt zum Verkauf abwarten, auch das gehört zum Aktiengeschäft dazu.
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1 Kommentar
Mit passivem Investieren erreichte man in der Vergangenheit durch langfristige Investition von mindestens 20 Jahren beispielsweise in den MSCI World – oder S&P 500 – Index Renditen von 5% bis 7% p.a..
Staatsfonds (u.a. der norwegische Staatsfonds), Milliardäre und Family Offices investieren heute passiv, d.h. in ETF zu geringen Kosten mit langfristigem Anlagehorizont.