Die Zahl der Sprachreisenden ist im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau nach einem erfolgreichen Jahr 2022 deutlich gesunken. Dies ergab eine Umfrage des Verbandes der Sprachreiseveranstalter FDSV, die von der Hochschule Heilbronn durchgeführt wurde und an der 17 Sprachreiseveranstalter teilgenommen haben. Trotz des Rückgangs der Teilnehmerzahlen sind die Umsätze pro Mitarbeiter um knapp 24 Prozent gestiegen. Dies ist auf Einsparungen bei den Personalkosten zurückzuführen.
Schüleranteil gesunken: Mehr Erwachsene bei Sprachreisen im Betrachtungsjahr
Die Teilnehmerstruktur von Sprachreisen hat sich im Betrachtungsjahr deutlich geändert. Erwachsene machten 71 Prozent der Teilnehmer aus, während Schüler und Jugendliche nur einen Anteil von 29 Prozent hatten. Dies stellt im Vergleich zu den Vorjahren eine deutliche Veränderung dar, bei der das Verhältnis ausgewogener war oder der Anteil der Jugendlichen höher lag. Der Grund für diese Veränderung könnte sein, dass ein spezialisiertes Verbandsmitglied, das sich auf Kinder- und Jugendreisen spezialisiert hat, nicht an der Umfrage teilgenommen hat.
Französisch mit 16%, Italienisch mit 9% Anteil bei Erwachsenen
Englisch ist unverändert die meistgewählte Zielsprache für Sprachreisen, mit einem Anteil von 71 Prozent aller gebuchten Reisen. Bei Erwachsenen machen Englisch-Sprachreisen 44 Prozent aus, während der Anteil bei Jugendlichen bei 91 Prozent liegt. Spanisch hat sich bei Erwachsenen mit 26 Prozent als zweitwichtigste Zielsprache etabliert, gefolgt von Französisch mit 16 Prozent und Italienisch mit neun Prozent. Für Schülerinnen und Schüler ist Französisch nach Englisch die zweitwichtigste Sprache, gefolgt von Spanisch.
Für Sprachreisende, die ihre Englischkenntnisse verbessern möchten, ist Großbritannien weiterhin das bevorzugte Ziel. Malta hingegen verzeichnete einen Rückgang von neun Prozentpunkten, möglicherweise aufgrund von Einschränkungen bei Flugoptionen und höheren Flugpreisen.
Sprachreisen: Nachfrage bei Schülern und Schulabgängern hoch
Der Verband FDSV prognostiziert für das Jahr 2024 gute Umsätze und stabile Buchungszahlen für Sprachreisen im Schüler- und Erwachsenenbereich. Besonders bei Schülern und Schulabgängern ist die Nachfrage weiterhin hoch. Es besteht ein ungebrochener Bedarf an Weiterbildungsangeboten im Bereich Sprache.
Die Umfrage bestätigt, dass die Sprachreisebranche trotz der aktuellen Herausforderungen optimistisch in die Zukunft blicken kann. Trotz weniger Teilnehmer verzeichnen die Anbieter steigende Umsätze und eine hohe Nachfrage nach Sprachreisen.