Die Fraga aller Fragen: Wieso schwanken Aktien? Aktien sind spekulative Wertpapiergeschäfte. Auch, wenn sie im Allgemeinen höhere Renditen erzielen als andere Anlageformen. Doch könnten Aktienkurse vorhergesagt werden, würde jeder an der Börse Geld verdienen und mit Aktien handeln! Obwohl das Risiko eines Papiers je nach Wahl als hoch oder niedrig eingestuft werden kann, bleibt es eben ein Risiko. Und immer wieder verlieren Anleger Geld an der Börse.
Wieso schwanken Aktien? Gründe für Volatilität
Eigentlich sollte es für Aktien gerechte Preise geben, die sich aus Angebot und Nachfrage ergeben. Doch Spekulationen verhindern diese simple Kalkulation.
Das Schwanken von Aktien und Wertpapieren nennt sich im Fachjargon Volatilität. Es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt fliegend oder flüchtig. Und das sind die Kurse eben auch! Die Ursachen sind nicht immer offensichtlich. Also wieso schwanken Aktien? Hier vier Hauptfaktoren, die Aktienkurse beeinflussen:
- Veränderungen im Unternehmen direkt
- Veränderungen am spezifischen Markt
- Veränderungen am globalen Markt
- Psychologie
Kleinanleger aufgepasst I:
Verzweifeln muss niemand! Auch Profis liegen oft falsch und müssen stets mit Verlusten rechnen.
Wieso schwanken Aktien?
Als Anteile an Unternehmen, unterliegt das Auf und Ab der Aktienkurse langfristig konkreten Veränderungen in der Firma selbst oder ihrem Umfeld. Betroffen sind Angebot und Nachfrage. Kaufen mehr Anleger, als sie verkaufen, steigt der Kurs – und umgekehrt. Erst wenn sich die An- und Verkäufe die Waage halten, entspricht nach allgemeiner Auffassung der Wert der Aktien dem des Unternehmens. Mit Aktien handeln heiβt, sich folgender Hautptauslöser für Kursveränderungen bewusst zu sein:
Veränderungen im Unternehmen:
So steigt beispielsweise der Kurs, wenn das Unternehmen einen wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnet.
Beispiel: Ein Produkt verkauft sich überaus gut
Oder er sinkt bei unerwarteten rote Zahlen.
Beispiel: Strikte Regeln für Vorstandsvorsitzenden gebieten, den schlechten Zustand der Firma bis zum Schluss vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Fazit: Markt wird mit der unangenehmen Nachricht überrascht
Veränderungen anderer Anlagen / am Markt:
Auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung spielt eine bedeutende Rolle. Der Kurs steigt – beispielsweise bei einer positiven Wirtschaftsprognose durch fallende Arbeitslosenzahlen. Oder er fällt – z.B. sinkt die Nachfrage nach Erdöl aufgrund fallender Preise für erneuerbare Energien.
Weitere Merkmale:
- Wegen attraktiver Erträge bei anderen Geldanlagen ziehen Anleger Ihr Geld aus alten Aktien ab
- Zinssenkungen der Zentralbank lassen Anleger Geld umschichten
- Einschränkung des Eigenhandels für Banken
- Nervosität der Anleger aufgrund weltpolitischer Begebenheiten
Psychologische Faktoren
Auch die mentale Seite darf nicht auβer Acht gelassen werden! Börsianer sind meist nicht am Unternehmen, sondern einzig an Gewinnen interessiert. Die psychologische Erwartung einer Kurssteigerung oder eines -abfalls führen im Extremfall zu Panikverkäufen. Es spielt auch eine Rolle, wenn Unternehmen an der Börse schlechter bewertet werden, als ihre Daten es eigentlich aussagen. Denn der wahre Wert einer Firma ist nicht so einfach zu berechnen. Er hängt im Wesentlichen von in der Zukunft erwarteten Gewinnen ab.
Kleinanleger aufgepasst II:
Professionelle Broker steigen selten aus einem Markt aus, der gerade prosperiert – auch wenn sie selbst die jeweiligen Kurse als überbewertet ansehen. Doch die Rechtfertigung vor ihren Kunden verhindert einen Aktienverkauf zur passenden Zeit. Daher bleiben sie in der Regel dabei, bis der offizielle Einbruch kommt.
Hinweis: Auch kleine Nachrichten können groβe Auswirkungen haben!
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