Aktuell bedrohen anhaltende Niedrigzinsen Renten: Nicht nur derjenigen, die jetzt schon in Rente sind, sondern auch die aktuell noch Berufstätigen müssen fürchten, dass es zum Leben einmal nur schwer reichen wird.
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Wenn Niedrigzinsen Renten bedrohen: Der Nachholfaktor als Dämpfer
Die Versprechen der neuen Regierung waren groß, doch im Zuge der Koalitionsverhandlungen wurden diese ein wenig zurückgenommen. Besonders die Rentner dürften derartige Rücknahmen von Versprechen bzw. Einschränkungen von Zusagen hart treffen. Denn: Versprochen wurde eine Erhöhung der Renten. Diese soll auch ab 2022 umgesetzt werden. Doch jetzt kommt die Einschränkung: Es soll dabei der Nachholfaktor berücksichtigt werden.
Dieser einst abgeschaffte Faktor prüft, ob in der Vergangenheit Rentenkürzungen möglich gewesen wären, die nicht durchgeführt wurden. Wenn jetzt die Renten erhöht werden sollen, werden die nicht angewendeten Kürzungen mit der Erhöhung verrechnet. Heraus kommt zwar im besten Fall immer noch eine Anhebung des Satzes, doch dieser fällt weitaus geringer aus, als anhand der politischen Versprechen vermutet.
Renten- und Lebensversicherungen: Auch hier kürzen Niedrigzinsen Renten (Video)
Wer eine Lebens- oder Rentenversicherung abgeschlossen hat, wollte damit für den Ruhestand vorsorgen. Dass die gesetzliche Rente einmal nicht ausreichend sein würde, war schon lange klar, daher die private Vorsorge. Doch auch die steht auf der Kippe und so bedrohen Niedrigzinsen Renten enorm.
Nicht nur, dass die Zinssätze auf Erträge deutlich gesunken sind. Auch die Versprechen seitens der Versicherer können nicht gehalten werden, weil sie ab 2022 deutlich geringere Höchstrechnungssätze bieten dürfen.
Diese lagen bisher bei mindestens 0,9 Prozent und dürfen dann lediglich noch über 0,25 Prozent gehen. Einen wirklichen Anreiz auf den Neuabschluss einer solchen Versicherung bietet das nicht mehr und viele, die jetzt noch überlegen, werden sich gegen den Abschluss entscheiden.
Wirklich empfehlenswerte Rentenversicherungen gibt es damit kaum noch. Wenn die Beiträge beinahe komplett selbst gezahlt werden müssen und es keine oder nur eine geringe Verzinsung gibt, hält sich die Attraktivität derartiger Anlageprodukte in engen Grenzen.
Video: Unter 35? Darum wirst du nicht die RENTE kriegen, die dir zusteht | frontal x MrWissen2go
Lieber auf Aktien setzen?
Wer sich nun fragt, ob es nicht besser sei, in risikoreiche Anlageprodukte zu investieren, liegt nicht falsch. Wenn Niedrigzinsen Renten bedrohen, gilt es, Letztere zu retten und die niedrigen Zinsen auszugleichen. Verbraucherschützer empfehlen daher, auf Fonds zu setzen, die eine große Diversifizierung und damit ein geringeres Verlustrisiko bieten.
Durch lange Laufzeiten können auch kurzzeitige Verluste wieder wettgemacht werden. Allerdings sehen gerade diejenigen, die kurz vor der Rente stehen, solche Vorsorgemöglichkeiten skeptisch. Eine gute Beratung ist daher wichtig, denn auch Rentner können sich durch die Geldanlage in Wertpapieren noch etwas zusammensparen.
Durch steigende Kosten für die eigene Altersvorsorge werden auch die finanziellen Möglichkeiten für eine anderweitige Vorsorge wie die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) geschmälert. Doch gerade hier wird empfohlen, eine solche Versicherung noch in 2021 abzuschließen, weil es ab dem kommenden Jahr deutliche Beitragsanhebungen geben wird.
Mehrkosten von bis zu 4.510 Euro in Abhängigkeit von der noch verbleibenden Laufzeit bis zum 67. Lebensjahr sind dann möglich. Noch deutlicher werden die Beitragssteigerungen bei Versicherungsangeboten mit einer automatischen Anhebung der Leistung zwischen ein und drei Prozent.